Episode 256 - Bitcoin in Suriname: Hoffnung oder das nächste El Salvador?
Bitcoin verstehen06. April 20251:06:11

Episode 256 - Bitcoin in Suriname: Hoffnung oder das nächste El Salvador?

In dieser Folge sprechen wir über Jonas Eindrücke aus Suriname, der sich vor Ort ein Bild darüber machen konnte, wie Bitcoin in einem Land mit wirtschaftlicher Instabilität, hoher Inflation und Korruption wahrgenommen wird. Wir sprechen über die Rolle der Präsidentschaftskandidatin Maya Parbhoe, die sich offen für Bitcoin positioniert und wie die Bevölkerung mit Bitcoin umgeht. Außerdem gehen wir der Frage nach, ob es Mining im Land gibt und vergleichen die Situation mit Ländern wie Äthiopien, El Salvador und Südafrika.

 

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📋 TIMESTAMPS

(00:00:00) Einleitung

(00:04:31) Über Wirtschaft, Währung und Korruption

(00:16:02) Bitcoin Präsidentschaftskandidatin Maya Parbhoe

(00:28:33) Bitcoin bei den Bürgern Surinames

(00:45:12) Gibt es eine Miningindustrie?

(00:51:29) Vergleich zu Äthiopien, EL Salvador und Südafrika

(01:02:52) Fazit und Zukunftsausblick

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🎵MUSIK

[00:00:04] Hallo Jonas. Hallo Manuel. Heute mal wieder eine Folge, die an die Folgen in El Salvador oder aus Äthiopien anknüpft. Du warst nämlich unterwegs, du warst in Suriname, hast dir ein neues Land eingeschaut, das irgendwie Bitcoin für sich entdeckt hat. Es ist eine besondere Folge, es ist eine Premiere in gewisser Weise, weil es zum ersten Mal so ist, dass nur du dort warst und ich nicht und wir uns auch im Vorfeld noch praktisch gar nicht über deine Erlebnisse ausgetauscht haben. Das haben wir bewusst so gehandhabt, dass meine

[00:00:34] Fragen möglichst authentisch sind und es nicht gestellt ist. Deshalb bin ich sehr gespannt auf die Folge, was mich erwartet, was uns erwartet. Genug der Vorrede, ich würde sagen, wir fangen einfach an. Wo liegt denn eigentlich Suriname und was hat es damit auf sich? Also was hat dieses Land mit Bitcoin am Hut? Ja, das war die Frage, wo liegt Suriname? Die habe ich mehrmals dann gehört, nachdem ich gesagt habe, ich fliege dahin und wir fliegen dahin dann. Suriname liegt im Nordosten Südamerikas.

[00:01:03] Es grenzt an Guyana im Westen und französisch-Guyana, das kennt man vielleicht von den Raketenstarts auch noch und französisch-Guyana gehört ja offiziell zu Frankreich im Osten und im Süden davon hast du Brasilien und ganz im Norden grenzt das eben an den Atlantischen Ozean. Und wenn man das ein bisschen nach links Richtung Westen abbiegt, hast du da die Karibik dann und man kennt Suriname eigentlich überhaupt nicht. Die meisten, die ich gesprochen habe, die ist irgendwie nach Südamerika.

[00:01:27] Es war kein einziger, der das nach Südamerika gepackt hat, sondern eher Asien oder Afrika. Und das Interessante an Suriname ist, es hat knapp 600.000, 650.000 Einwohner, also sehr, sehr klein. Suriname ist ein sehr dünn besiedeltes Land, ist halb so groß wie Deutschland. Da sieht man schon mal, wie viel Fläche da ist, wie viele Menschen dort sind.

[00:01:48] Und es hat zwischen knapp fast 90 bis 95 Prozent Regenwald. Das heißt, als einer der meistbewaldesten Länder der Welt, das ist auch, wenn du im Flughafen dort ankommst, ist so das erste große Herzlich Willkommen im grünsten Land der Welt oder so in der ganzen Richtung. Und deswegen ist Suriname nicht wirklich so bekannt auf der Weltkarte. Also ich habe es mal gehört gehabt, aber ich konnte es nicht zuordnen. Und jetzt zu der Frage, warum? Wir waren ja 2022, waren wir in El Salvador damals ja. Und Jeff aus Berlin hat das ja organisiert gehabt damals schon.

[00:02:17] Liebe Grüße, ich weiß, dass er, oder wir wissen ja, dass er einige Folgen von uns hört. Ich weiß, wie wir heute zu hören. Deswegen vielen, vielen Dank, dass er das wieder organisiert hat. Und er kam auf uns zu und hat uns gefragt, ob wir da mitwollen. Ich hatte Zeit, du leider ja nicht, aber beim nächsten Mal ja hoffentlich wieder. Und die Idee dahinter ist, vielleicht hat das der eine oder andere schon gehört gehabt, dass dort jetzt im Mai, genau am 25. Mai, es sind dort Parlamentswahlen und Präsidentschaftswahlen vor Ort.

[00:02:41] Und dort gibt es eine Präsidentschaftskandidatin, die Maya Pabo, die eben in Anführungszeichen Bitcoinerin ist, die sich sehr stark für Bitcoin einsetzt schon. Und die tritt dort an und möchte dort eben mit Bitcoin etwas anstellen, dort etwas durchführen. Das können wir ja gleich noch darauf zukommen, warum das so ist. Und deswegen war die Idee dahinter, da wieder mit einer Gruppe hinzureisen, so wie wir damals in El Salvador waren. Wir waren nachher genau 22 Personen, ein Teil aus den Niederlanden.

[00:03:09] Kommen auch gleich darauf, warum Niederlande. Und ein größerer Teil aus Deutschland. Alles Menschen aus dem Bitcoin-Bereich, die man teilweise auch kennt mit Podcasts und allem drum und dran. Und haben uns dann eben das Land angeguckt. Und ein Punkt war eben auch noch, dass wenn man BTC Maps, das ist diese Seite, wo man anschauen kann, wo kann man denn weltweit mit Bitcoin schon bezahlen, dass da in der Hauptstadt Paramaribo knappe 100 bis 120 Akzeptanzstellen angegeben waren. Was jetzt verhältnismäßig viel ist für so ein Land, was ja eigentlich direkt mit Bitcoin nichts zu tun hat.

[00:03:39] Und daher kam dann die Idee, dass man eben dort mal hinfliegt, sich mal das anschaut, sich auch mit ihr unterhält mit der Maya und einfach guckt, okay, welche Idee steckt dahinter. Und wie ist denn Bitcoin schon vor Ort fortgeschritten? Gibt es da eine Community schon? Gibt es da irgendwie schon eine Möglichkeit, etwas zu tun? Und da einfach mal ein bisschen wieder was mitzunehmen und natürlich auch gleichzeitig natürlich wie immer ein bisschen Urlaub zu machen und auch das Land anzuschauen.

[00:04:01] Weil das Land eben durch die Landschaft und gerade Tiervielfalt in Regenwald schon wahnsinnig interessant ist und es sehr, sehr wenig Tourismus gibt, die da hinfliegen. Genau, so mal als Grundumschlag erstmal für den Anfang. Soll er nicht zu kurz kommen. Es wäre ja irgendwo schade, wenn man in so ein Land geht. Und das ist noch kaum jemand oder die wenigsten, auch in meinem Umfeld, als ich erzählt habe, wo du hingehst, konnte es auch kaum jemand verorten. Das wäre ja schade, wenn man in so ein exotisches Land geht, dass man sich das Land da nicht anschaut. Das gehört ja auch dazu.

[00:04:30] Bevor wir zu der Maya kommen, zu der Präsidentschaftskandidatin, nochmal eine Frage bezüglich des Landes selbst. Wie ist denn da die wirtschaftliche Situation? Also ist das verhältnismäßig schwach und vor allem auch, wie sieht es aus mit der Währung? Haben die eine hohe Inflation oder ist es eher gemäßigt? Genau, ich glaube, man muss einen Schritt zurückgehen wegen der Geschichte, weil das ist sehr geprägt dadurch. Dadurch entsteht das Ganze, wie es heute aussieht. Weil Surinam ist stark geprägt von der Kolonialisierungssklaverei.

[00:04:59] Weil eben in dem 17. Jahrhundert waren erst die Engländer dort, haben die ersten Siedlungen gegründet. Und irgendwann kamen dann, ein paar Jahre später kamen dann die Niederländer nämlich und haben dann Surinam übernommen. Haben dann interessanterweise Surinam gegen New Amsterdam, also New York, getauscht. Die Engländer haben New York bekommen, die Niederländer Surinam. Jetzt kann man sich aussuchen, was heutzutage die bessere Variante war. Das Interessante dabei war, weshalb Niederlande das übernommen hat, war eben vor allem die große Plantagenwirtschaft.

[00:05:29] Also man hat damals Kakao, Zuckerrohr oder auch Kaffee abgebaut oder angebaut, besser gesagt, und das dann auch exportiert. Und dafür hat man natürlich afrikanische Sklaven, was heißt natürlich, in dieser damaligen Zeit afrikanische Sklaven genommen, weil es halt eben ein sehr großer arbeitsintentiver Aufwand war. Und da gab es halt eben die Sklaven, die aus den afrikanischen Gebieten wiedergekommen sind. Und einige dieser Sklaven sind dann in den Dschungel geflohen, den nennt man heutzutage Maroons. Das heißt, die dann abgehauen sind und sich dort versteckt haben.

[00:05:56] Und die Sklaverei wurde dann Mitte des 19. Jahrhunderts abgeschafft. Aber da ja, wie gesagt, diese Wirtschaft sehr arbeitsintensiv war in Suriname, brauchte man ja irgendwie doch wieder neue Arbeiter. Und dann hat man begonnen, gerade aus Indonesien, was ja auch eine holländische Kolonie war, dort Menschen herzuholen. Genauso spät aus Indien und China. Das waren offiziell keine Sklaven, das waren Arbeiter. Aber insgesamt, naja, die besten Arbeitsbedingungen waren ja dann trotzdem nicht dabei. Und 1975 ist Suriname dann unabhängig geworden von den Niederlanden.

[00:06:25] Aber Achtung, heutzutage ist immer noch niederländisch immer noch die Amtssprache vor Ort. Das heißt also, alle, die dabei waren aus den Niederlanden, deswegen waren auch einige dabei aus den Niederlanden, konnten dort neun Stunden hinfliegen und sich in ihrer Muttersprache unterhalten. Haben alle gesagt, total verrückt, dass man auf einem anderen Kontinent ist und man konnte sich dann mit Niederländisch unterhalten. Und deswegen gibt es auch viele, die in Suriname aufgewachsen sind, leben aber zum Beispiel jetzt außerhalb Surinams, beispielsweise in den Niederlanden. Es gibt zur Schätzung nochmal 400.000 Menschen aus Surinam leben nicht in Surinam selbst,

[00:06:54] sondern eben außerhalb, weil natürlich viele junge Menschen aus Surinam dann in die Niederlande gehen. Sie können die Sprache ja sprechen, aber sie verdienen halt wesentlich mehr Geld. Die Arbeitsbedingungen sind besser und ihre Zukunftschancen sind natürlich größer. Und genau, und dadurch entsteht eben insgesamt so eine ganz verrückte multikulturelle Verbindung, weil es gibt einerseits die Abstammung, die ganz, ganz frühen Menschen, die Menschen, die ganz früher schon dort gelebt haben, plus dann die aus Afrika gekommenen, die Sklaven, da gibt es ja auch schon Abstammungen wieder,

[00:07:24] dann die Chinesen, die Indonesier, allem drum und dran. Du hast so eine ganz interessante Verbindung an Menschen und sprechen aber theoretisch alle holländisch, niederländisch, aber haben natürlich ganz viele eigene Sprachen auch noch. Und das erkennt man relativ schnell, dass es da so ein, ja, das ist ganz wildes Gemisch, weil zum Beispiel die Supermärkte sind alles in den Händen der Chinesen. Das ist ganz interessant. Jeder einzelne Supermarkt, den man sieht, oder die meisten haben oben chinesische Schriftzeichen drüber, weil das so die Gruppierung ist, die Community ist, die diesen Warenhandel übernommen hat.

[00:07:54] Es gibt viele indische Restaurants und dadurch ist es gar nicht so richtig greifbar, wer was jetzt da eigentlich ist. Und jetzt, wie ich gesagt habe, weil du ja gemeint hast, die wirtschaftliche Lage als aktueller Punkt. Früher war halt eben ganz wichtiger Exportfaktor das Zuckerrohr, weil es zum Beispiel eine der größten Plantagenkolonien der Niederlande war. Das ist natürlich jetzt alles weggefallen, weil eben das ganz viel zu aufwendig ist und das ist halt schwierig geworden. Dann hat Surinam damals oder hat immer noch eines der größten Bauxit-Vorkommen

[00:08:23] und Bauxit ist ein Aluminiumerz und daraus wird Aluminium hergestellt. Die USA hatten einen ganz großen Teil ihres Aluminiums für ihre Flugzeuge für den Weltkrieg aus Surinam bezogen. Und deswegen war das ein ganz großer Exportfaktor, wo man Geld gemacht hat. Und Surinam hat irgendwann auch angefangen, das selbst herzustellen. Ist leider 2015 oder Anfang 2015 eingestellt worden. Kommen wir auch noch gleich drauf, warum das so ist. Das heißt, dieses Thema ist auch weggefallen.

[00:08:50] Dieses Bauxit haben sie zwar noch, ist aber halt gegenüber China und Australien, die das auch exportieren, nicht mehr tragbar, weil sie einfach das Geld nicht haben. Auch die Möglichkeit nicht haben, das zu verschiffen durch einen Hafen. Das heißt, das ist auch weggefallen. Und jetzt bleibt eben noch übrig, Gold ist ein großer Faktor. Da können wir darauf hinweisen, da gibt es einen wunderbaren Artikel aus der Zeit, wo es darum geht, wie im Dschungel von Surinam und Guyana Gold abgebaut wird und wie das Ganze so illegalerweise über Dubai auch bei uns in Deutschland landet,

[00:09:20] ohne dass es wirklich zertifiziert ist. Und das ist auch ganz interessant. Das ist ein Teil. Tourismus ist leider gar keine mögliche Zweigstelle, weil es sehr wenig Touristen gibt. Ich glaube, 250.000 Touristen sollen es 2025 sein, was jetzt eigentlich nicht wirklich viel ist. Weil leider, man denkt sich ja, okay, hat er nicht gerade gesagt, das Ding liegt am Meer, das Land. Das Problem ist aber, oben fließt der Amazonas östlich noch rein und der bringt ganz viel Schlamm mit.

[00:09:47] Und der fließt dann wiederum an der Küste entlang und dadurch ist die Küste komplett verschlammt. Das heißt, du hast nicht diese Traumstrände mit Palmen und allem drum und dran, sondern eher so tropischen Schlamm mit ganz schön vielen Tieren und ganz schön vielen Pflanzen am Wasser. Aber nicht, wo du dich jetzt hinlegst, um dich in der Sonne zu brutzeln. Das fällt zum Beispiel weg. Sondern wenn dann Touristen kommen, sind es eben eher so Ökotourismus, die halt dann zum Beispiel gerne in den Regenwald gehen und das sowas anschauen oder Tiere beobachten und solche Sachen. Hat dann natürlich den Nachteil, die geben nicht so viel Geld aus.

[00:10:16] Auf der anderen Seite haben halt viele vor Ort auch gesagt, hat auch den Vorteil, dass wenn weniger Touristen kommen, dann wird auch die Natur weniger beschädigt. Und das ist natürlich auch wieder ein Vorteil. Das heißt, man sieht da schon, die wirtschaftliche Lage in Suriname ist sehr schwierig gerade, weil es nicht so diesen Hauptfaktor gibt. Es gibt einen Faktor, da kommen wir nachher drauf zu sprechen noch. Und wegen dem Geld, was du gerade gemeint hast, weil natürlich das auch sehr interessant ist, gerade im Hinblick auf Bitcoin. Die offizielle Währung in Suriname ist der Suriname-Dollar. Das heißt, die haben noch eine eigene staatliche Währung.

[00:10:46] Problem auch hierbei, du kannst es dir wahrscheinlich denken, es gibt eine sehr hohe Inflation. Die letzten vier, fünf Jahre waren das so 50 bis 60 Prozent pro Jahr. Und das war ganz interessant, weil wir dann durch die Stadt gelaufen sind und da gab es ein Plakat, ein Plakat einer Partei. Da war das die Idee oder die Aussage, wir müssen die Inflation runterbringen von 60 auf mindestens 11 Prozent. Das ist unser Ziel für die nächste Kandidatur. Und da erkennt man ja schon, welche Probleme dem Geld würdig vorhanden sind.

[00:11:14] Wenn wir bei unseren drei Prozent schon rummachen, ist bei ihnen elf schon eine Möglichkeit. Und deswegen ist natürlich auch hier der Klassiker, kann man sich natürlich vorstellen, viele nehmen den US-Dollar als Wertspeicher oder sogar den Euro, weil sie eben dadurch das ganze Wesen stabiler halten könnten. Und deswegen hat man relativ schnell bemerkt, dass dieses Thema der Währung eine ganz große Rolle spielt, weil die Menschen im Alltag ja damit schon aufwachsen, zu wissen, diesen Surinam-Dollar kann ich zwar annehmen, aber langfristig bringt er mir nichts.

[00:11:43] Und deshalb tausche ich mir das um in US-Dollar. Und deswegen konnte man auch überall mit US-Dollar zahlen. Und das war auch sehr auffällig. Und genau, so war das bei der Währung. Und das hat man auch, glaube ich, relativ schnell bemerkt, dass da so ein Bewusstsein da ist bei den Menschen, dass mit dem Geld nicht was stimmt. Das, was man zum Beispiel bei uns in Deutschland noch jetzt nicht so gut kennt auf jeden Fall. Gibt es dann Kapitalverkehrskontrollen in erheblichem Ausmaß? Also können die Leute vor Ort problemlos wechseln zwischen ihrem Dollar und dem US-Dollar?

[00:12:12] Wir haben jetzt nichts aktiv mitbekommen. Also es gab jetzt keine Aussagen, dass das so wie in anderen Ländern ist. Ich glaube, in Zimbabwe war das ja so, dass man keinen US-Dollar halten durfte. Das hatten wir jetzt gar nicht mitbekommen. Es kam aber jetzt auch nicht so rüber, dass da die Regierung so krass einschreitet. Wir hatten mit einem gesprochen, der war Koch in einem etwas höherklassigen Restaurant. Der bekommt seinen Gehalt sogar in US-Dollar ausgezahlt. Das heißt, es ist natürlich ein großes Privileg, wenn du es direkt in US-Dollar bekommst.

[00:12:39] Und es gab jemanden, den wir kennengelernt hatten, der sein Gehalt auch genommen hat und ist dann ein-, zweimal im Monat nach Französisch-Guyana gefahren im Auto, ist dort hingegangen, hat einen Euro gewechselt und ist wieder zurückgekommen. Das heißt, ich glaube, dass das fast schon normal ist, dass man da von dem Surinam-Dollar in den US-Dollar geht und dass es von der Regierung oder von den Zentralbanken jetzt wirklich nicht irgendwie eine Kontrolle gibt in die Richtung, dass man das unterbietet oder verbietet.

[00:13:05] Was ja irgendwie auch wieder gut ist, weil auf der einen Seite für die Zentralbank nicht so gut ist, weil natürlich alle weggehen und dadurch natürlich auch die Stärke oder die Kaufkraft des Surinam-Dollars natürlich weiter schwindet, wenn die Leute raus wollen. Aber andererseits, ja, sonst würde es die Menschen natürlich einzwängen oder einzwängen. Genau, aber mehr genau dazu haben wir jetzt nichts mitbekommen. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht so ist dann. Ja, klar, wenn die Leute ständig die Währung wechseln, dann kommt die Heimatwährung noch weiter unter Druck und das Ganze verstärkt sich umso mehr.

[00:13:34] Noch eine Frage zur Situation vor Ort, bevor wir auf die Präsidentschaftswahlen zu sprechen kommen und auch auf Bitcoin. Häufig ist es ja leider so, dass in wirtschaftlich schwächeren Ländern und in ärmeren Ländern dann auch Korruption ein großes Thema ist. War das vor Ort dann auch so? Genau, also es gibt ja Korruptionsindex in Sitzes, die das darstellen. Da ist jetzt Surinam nicht irgendwie großartig auffällig, aber mit allen Menschen,

[00:14:02] von denen man von Ort gesprochen hat und die Maya, die Präsidentschaftskandidatin, hat es nachher auch selbst gesagt, dass Korruption ein ganz, ganz großes Thema ist vor Ort. Das heißt, wir können es nicht komplett nachkontrollieren, wie bei vielen Aussagen natürlich auch nicht. Aber es war jetzt schon auffällig, dass es viele gesagt hatten. Und es gab auch vor jetzt ein paar Jahren den Fall, dass die Zentralbank von Surinam auf einen Schlag Hunderte oder waren sogar 100 Millionen US-Dollar,

[00:14:29] in Anführungszeichen verloren haben oder die eben verschwunden sind, wo auch keiner weiß, wo die hingegangen sind. Das heißt, daran erkennt man schon, man weiß nicht so richtig, wie da die Korruption funktioniert, wo das Geld dann landet. Und ich glaube so, dass mit den Leuten, die man gesprochen hat, war das schon so ein Gefühl von, das Vertrauen in die Menschen, in die Regierung ist nicht ganz so hoch. Und die Maya selbst hat auch gesagt, dass eines ihrer größten Ziele ist die Bekämpfung der Korruption auf jeden Fall. Das heißt also, das wird schon ein großer Faktor vor Ort sein,

[00:14:59] dass man das erstmal runterbekommt, damit eben von den Einnahmen, die aus irgendwelchen Quellen kommen, auch die Bevölkerung am Ende dann profitieren kann. Werbung Wir freuen uns, dass unser langjähriger Partner Bitbox auch diese Folge unterstützt. Wie wir euch bereits seit unserer ersten Folge immer wieder sagen. Bitte macht euch Gedanken um die langfristige Aufbewahrung eurer Bitcoin. Diesbezüglich können wir euch die Hardware Wallet Bitbox 02 wärmstens empfehlen.

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[00:16:20] Das kann ja nicht alles sein. Also was ist ihre Idee? Genau. Also ich muss jetzt sagen, sie ist hochschwanger. Das heißt, sie kriegt jetzt bald sogar ein Kind, was auch sehr verrückt ist, dass man gleichzeitig Parlamentschaftswahlen hat und hochschwanger ist. Das ist natürlich auch eine ganz, ganz große Herausforderung. Deswegen hatte ich jetzt direkt keine Möglichkeit, mit ihr zu sprechen. Aber zum Beispiel der Jan Paul vom Notsignal-Podcast war vor Ort. Und Jeff und so und der René vom Blockchain hat auch mit ihr gesprochen. Da gibt es ein paar Artikel.

[00:16:48] Ich glaube, der eine Podcast ist noch gar nicht draußen von Jan Paul. Das heißt, den können wir verlinken, wenn er dann da ist. Aber natürlich haben wir alles mitbekommen, was sie so erzählt hat. Und sie ist Unternehmerin direkt aus Surinam, 36 erst. Das heißt, sehr, sehr jung noch für eine Kandidatin natürlich in dieser Hinsicht. Und ist eigentlich eine Unternehmerin, die sehr frühzeitig schon eigenes Unternehmen gegründet hat. Das ist halt also sehr spannend. Sie hat also sehr früh schon begonnen, selbst die Dinge in die Hand zu nehmen, selbst ihre eigene Zukunft zu gestalten.

[00:17:15] Und sie wurde dadurch geprägt, das hatte sie damals René vom Blockchainer-Blog erzählt, dass ihr Vater nämlich auch ermordet wurde, weil er Whistleblower war. Das heißt, der hat damals auch etwas aufgedeckt. Und dadurch hat sie eben so direkt schon Kontakt zu der Korruption und dieses Vertrauensfluss in die Regierung gehabt und musste dann auch in die Niederlande fliehen deswegen. Und hat dann aber vor einigen Jahren Bitcoin für sich entdeckt, weil halt das Ganze gegen diese zentrale Instanzen geht, gegen diese zentrale Kontrolle geht.

[00:17:45] Und sie war auch schon relativ lange Aktivistin in dem Bereich, die auch gegen Korruption vorgegangen ist. Und hat dann jetzt aber entschieden, gerade mit dem Vorbild El Salvador, wo sie sich unterhalten hatte in dem Bereich, dass sie eben jetzt als Präsidentschaftskandidatin antritt, um dann Bitcoin als Thema mit aufzunehmen in ihrem Wahlprogramm. Und wie du schon gesagt hast, sie selbst von sich sagt, dass sie eine toxisch-maximalistische Bitcoinerin ist. Eigentlich genau das, was man so in dem Bitcoin-Bereich so häufig hört.

[00:18:13] Und was wirklich sehr auffällig ist, und das hat Jan Paul immer erzählt, dass sie sehr häufig diese Schlagwörter fallen lassen hat, wie jetzt zum Beispiel diese österreichische Schule, das weiche den Staat gar nicht brauchen. Sie hat so gleich, glaube ich, am Rand sogar gesagt, dass sie theoretisch ihre Präsidentschaftsposition sogar abgeben würde, weil was gar keiner braucht. Und die grundlegende Idee durch Bitcoin ist bei ihr eben, dass sie eher ein effizienteres und vor allem transparentes und auch bürgernahes Land schaffen möchte,

[00:18:40] was halt eben Bitcoin ergibt durch diese Dezentralisierung. Und sie sagt auch, und das kann ich verstehen, Suriname ist ein sehr kleines Land und hat dadurch eben auch wesentlich schnellere Entscheidungsprozesse. Das heißt, man kann wesentlich einfache Dinge einführen, als jetzt zum Beispiel wir das in Deutschland könnten, weil bei 600.000 Einwohnern ist es natürlich wesentlich einfacher, das zu gestalten, als jetzt bei über 80 Millionen. Ein großer Punkt ist, sie möchte vor allem schrittweise den Surinam-Dollar durch Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ersetzen.

[00:19:09] Da sind wir schon beim ersten Punkt, dass wirklich etwas aktiv passieren soll, von oben herab. Und sie möchte vor allem auch keine Bitcoin-Staatsreserven einführen, was ja so ein großes Thema ist in letzter Zeit. USA, andere Staaten, El Salvador, dass sie auch zum Beispiel als Bitcoin gekauft haben. Das ist natürlich ein Teil. Und natürlich möchte sie Bitcoin als Transaktionsmittel nutzen, weil zum Beispiel PayPal nicht vorhanden ist vor Ort und einige Kreditkarten funktionieren nicht vor Ort. Das haben wir selber auch bemerkt. Das war immer so ein bisschen so ein Spiel, geht's, geht's nicht.

[00:19:39] Mit US-Dollar bist du auf jeden Fall besser durchgekommen. Und vor allem wegen dem Thema Korruption, was wir gerade eben angesprochen hatten. Sie möchte auf jeden Fall dadurch die Korruption auch eindämmen, weil sie, und das fand ich einen ganz interessanten Ansatz, gesagt hat, die Blockchain ist ja transparent. Man kann alle Transaktionen sehen. Das heißt, wenn die Ministerien Geld bekommen würden von ihr, dann könnte man das ja nachverfolgen und schauen, wo geht das Ganze hin. Ob das jetzt wirklich funktioniert, da wäre ich jetzt eher etwas zurückhaltend,

[00:20:07] weil es gibt immer Möglichkeiten, etwas zu verschleiern. Und wie das Ganze, wenn wirklich die Korruption eindämmen soll, ist für mich immer auch noch fraglich. Aber das war etwas, was sie auf jeden Fall angesprochen hatte, welche Bereiche sie mit Bitcoin angehen möchte. Also man hat gesehen, es sind viele, also aus meiner Sicht waren es viele Floskeln in die Richtung. Das könnte es machen. Aber schlussendlich die genaue Umsetzung dadurch und ob das wirklich den Menschen hilft vor Ort, ist natürlich immer fraglich. Und ja, da muss man mal gucken, ob das wirklich was bringen würde dann.

[00:20:37] Ja, zwei Fragen oder zwei Gedanken, die ich habe zum Korruptionspunkt. Die erste Frage ist, ja, ich kann es nachvollziehen, die Blockchain ist transparent. Und wenn du da halt Bitcoin auf eine Adresse schiebst und die Adresse gehört dem Ministerium und dann fließen die Gelder weiter, klar. Aber es wird ja nicht nur eine große Adresse sein für beispielsweise das Wirtschaftsministerium. Und mir ist nicht klar, aber möglicherweise dir oder euch auch nicht, kannst du ja gleich was dazu sagen,

[00:21:07] wie es beispielsweise verhindert werden kann, und das ist eine ganz banale Manipulationsmethode, dass du halt den Key weitergibst. Und dann ist das jetzt nicht mehr der Mitarbeiter in seiner Funktion als Ministeriumsmitarbeiter, sondern als Privatperson. Wäre jetzt vielleicht ein bisschen stumpf, aber einfach dadurch, dass man ja die Keys weitergeben kann und da darauf Zugriff haben kann, was bringt da hinsichtlich der Korruptionsbekämpfung die Transparenz der Blockchain? Wenig, also würde ich genauso sagen.

[00:21:36] Den Gedanken hatten wir dann auch und haben darüber diskutiert, aber ich sehe da jetzt auch nicht den großen Vorteil, wie das wirklich auch in der Praxis nach umgesetzt werden sollte. Wie du gesagt hast, ich kann ja einfach das auch weitergeben und das nächste ist ja auf der Blockchain, sehe ich zwar eine Transaktion, aber ich sehe am Ende ja nicht, wo genau sie herkommt, wofür sie verwendet wird. Ich weiß ja auch nicht, jetzt okay, du bist jetzt das Ministerium für, sagen wir so mal für Bauland oder was auch immer, um Immobilien und du kriegst von mir Geld. Woher weiß ich nachher,

[00:22:04] wofür das Ganze eingesetzt wird? Wird es effizient eingesetzt? Es kann ja angezeigt werden oder jeder kann sehen, du hast das Geld erhalten, wirst du es aber auch richtig einsetzen? Das ist eine andere Frage. Das wird auf der Bitcoin-Blockchain ja nicht umsetzbar, sondern es geht ja nur um diese eine Transaktion und deswegen bin ich mir da nicht sicher, wie das wirklich nachher funktionieren soll. Sie hat auch immer davon gesprochen, von einer Open-Source-Regierung, also dass es wirklich dann effizienter ist, dass es wirklich auch nachvollziehbar ist. Wäre ja toll, wenn das so wäre, weil das wünschen wir uns da zum Beispiel in Deutschland wahrscheinlich auch, wenn ich genau wüsste,

[00:22:35] wie die einzelnen Zahlungsströme funktionieren. Aber ob da Bitcoin dann automatisch so der Heilsbringer ist, das bezweifle ich jetzt eher stark, so wie du es gerade auch gesagt hast. Was natürlich auch noch geht, noch ein weiterer Gedanke, dass du Scheinrechnungen stellst, da hilft die Blockchain auch nichts. Dann zeigst du als Ministerium, Mitarbeiter, ja gut, ich kaufe jetzt Dienstleistung XY, bei Anbieter Z ein und tatsächlich passiert nichts, aber das Geld fließt. Also gut, ist wahrscheinlich, nichtsdestotrotz ist es sehr wahrscheinlich

[00:23:04] transparenter und besser und vermutlich fühlen sich die Leute überwachter und in der Konsequenz würde wahrscheinlich tatsächlich weniger Korruption vorhanden sein oder vorherrschen. Aber gut, okay, ist ein Punkt, kann man Fragezeichen ranmachen, wie nützlich diesbezüglich Bitcoin ist. Ja. Und die zweite, der zweite Punkt der Merkamen bezüglich Korruption, du meintest eingangs, sie sei Unternehmerin, hat sie da ein unternehmerisches Interesse auch dran, weißt du das,

[00:23:32] ob sie im Bereich Bitcoin und Blockchain aktiv ist oder ist das vollkommen losgelöst, sind das zwei getrennte Stränge? Ja. Das ist eine gute Frage. Ich weiß nur, dass sie mehrere Unternehmen hat. Eins ist, glaube ich, Import-Export, was weniger mit Bitcoin zu tun hat, aber sie hat auf jeden Fall eins gegründet. Ich habe nicht ganz im Kopf jetzt, was es ist, aber es geht eher darum, dass man, es geht um Eigenheime und Immobilien, dass man da über Bitcoin etwas auch, glaube ich, ging auch hier um Kredite und Laien in diese Richtung. Ob das ein guter Punkt ist, ob man dann so, du meinst, es geht eher in die Richtung,

[00:24:01] ob sie davor eingenommen ist, in die Richtung, dass sie davon kommunizieren können. Genau, vielleicht hat sie ein Eigeninteresse. Das ist ein guter Punkt, den habe ich gar nicht im Kopf gehabt. Also kann ich nicht sagen, aber sie hat auf jeden Fall vorher schon, sie hat Unternehmen im Bitcoin-Bereich gegründet und daher ist sie auf jeden Fall dabei. Das heißt, wäre auch ein interessanter Punkt, ob man da schauen müsste, ob sie das trennen kann untereinander. Aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass sie das, wenn sie von einer Transparenz und Korruption spricht, die sie verhindern möchte oder vermeiden möchte, dann wäre es natürlich für sie der erste Schritt zu sagen, das gebe ich zum Beispiel jetzt ab

[00:24:30] und ich habe damit nichts zu tun. Was hoffentlich so wäre, müsste man aber auch beobachten, wenn es so weit kommen sollte. Okay. Genau. Strategische Bitcoin-Reserve, meintest du, ist nicht geplant oder ist nicht ihre Idee? Ich habe bei der Folge von dem Honigdachs-Podcast gehört oder meine aufgeschnappt zu haben, dass aber ein Staatsfonds möglicherweise in Gründung, sich in Gründung befindet, der dann wiederum in Bitcoin investieren soll

[00:24:58] und die Kursgewinne kann man dann, so bisher mein Verständnis, teilweise rausnehmen und in das Land investieren. Ist das dann die Idee? Wahrscheinlich schon. Also wie gesagt, das sind ja auch alles nur Ideen bis jetzt, aber ich glaube, das war etwas, was sie angesprochen hatte. Insbesondere deswegen, und das ist ein ganz interessanter Punkt, der ganz frisch dazu kam, jetzt erst letztes Jahr oder vor den letzten zwei, drei Jahren, dass vor der Küste Surinams und französisch Guyana, also genau wieder oben im Atlantik, ein riesiges Ölfeld entdeckt wurde und diese Förderung von diesem Ölfeld

[00:25:28] soll in den nächsten Jahrzehnten beginnen. Natürlich werden da dann die Total Energy, ist glaube ich aus Frankreich, also das heißt, es werden da einige Ölunternehmen wieder hingehen und dann das Öl fördern und jetzt ist natürlich die Frage, diese Einnahmen aus dem Ölfeld sollten ja wiederum Surinam zugutekommen und das sind, das gibt Schätzungen, bis zu 25 Milliarden US-Dollar. Das BIP, also das Bruttoinlandsprodukt von Surinam, ist derzeit knappe 4,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Das ist gewaltig. Es ist eine riesige Möglichkeit für dieses Land, da etwas rauszuziehen

[00:25:57] und für mich ist natürlich hier die Frage, wenn man das, was wir gerade eben schon angesprochen hatten, jetzt mit reinnimmt, Korruption, wo geht dieses Geld erstmal hin? Wer bekommt das? Wer überprüft das Ganze? Und vor allem dann, was wird mit dem Geld angestellt und wie am Ende profitiert jeder einzelne Bürger vor Ort? Das war für mich so eine große Frage und da in diesem Kontext kam das Thema dieses Staatsfonds hinzu, was man glaube ich aus Norwegen kennt, die machen das ja teilweise schon so, dass ein gewisser Teil investiert wird

[00:26:25] und dann wird ein Teil rausgenommen und dann wird es verwendet für gewisse staatliche Ausgaben. Das können natürlich Surinam auch machen. Eben jetzt die Frage, wird sowas umgesetzt werden? Unabhängig davon, ob sie gewinnt oder nicht, weil wie gesagt, das können wir gleich auch noch drauf ansprechen, wie hoch ihre Chancen sind, ist es natürlich schwierig jetzt, wenn ich so eine einmalige Chance habe für so ein kleines Land mit diesem Einnahmen, und dann, ob ich wirklich am Ende daraus was ziehen kann, weil leider hat der unsere Geschichte und auch andere Nachbarländer, wie jetzt Venezuela, Nigeria,

[00:26:55] genau gezeigt, es sind Länder mit einem unfassbar großen Rohstoffvermögen, Öl und allem drum und dran und was ist mit Nigeria und Venezuela passiert, gerade Venezuela ist eigentlich in den Schlagzeilen nur deswegen, hohe Inflation, hohe Armut, komplette Korruption, es geht eigentlich nichts voran, wo man sagen könnte, vielleicht sollte man jetzt diese eine Chance gut durchdenken und gut entscheiden, was man damit in Zukunft machen kann, weil sonst hat man hier vielleicht etwas wieder verbraucht, was man nutzen hätte können,

[00:27:24] um alle voranzutreiben und das ist natürlich eine Frage, ob das funktioniert, wie das verwendet wird und da bin ich ultra gespannt, was man da mitbekommt, wie das Geld dann, ob es einen Staatsfonds gibt, was mit dem Geld passiert, bin ich sehr gespannt, wie es da weitergeht, ja. Ja, also es ist jetzt sehr langfristig gedacht, wenn das Land jetzt tatsächlich auf einen Bitcoin-Standard wechseln sollte und dieses Öl fördert und sich in Bitcoin bezahlen lässt und die Leute vor Ort

[00:27:53] wiederum Bitcoin halten und die Nachfrage dementsprechend steigt, müsste ja perspektivisch auch der Preis Bitcoins weiter steigen und so würden dann die Leute auch daran partizipieren, egal ob das Land jetzt nach wie vor relativ hohe Korruptionsprobleme hat oder eben nicht, aber es stimmt, ich meine, man muss dann sehen, was dann tatsächlich passiert. Also es ist immer, es hat immer die eine Seite der Medaille, was man sagt und auf der anderen Seite der Medaille sieht man ja

[00:28:23] dann, was gemacht wird, da müssen wir gar nicht so weit gucken, es passiert gerade bei uns im Endeffekt vor der Haustür, aber es ist ein anderes Thema. Bezüglich Währung und Inflation, du meintest ja, 60 Prozent sind vorgekommen, 11 Prozent ist das Ziel. Wenn man das jetzt mal als Maßstab nimmt, sollte die Volatilität Bitcoins jetzt ja kein extremes Hindernis sein eigentlich für die Leute, weil sie ja einfach daran gewöhnt sind, dass ihre Währung,

[00:28:52] mit der sie aufgewachsen sind, auch massiv im Preis schwankt. Zumindest, wenn sie sich das vergegenwärtigen und eben den Preis ihrer Währung anschauen, indem sie es gegen andere Währungen rechnen, aber sie kriegen zumindest mit, dass die Güter halt deutlich im Preis schwanken. Würdest du dann sagen, Bitcoin hat es dort relativ einfach, weil so aus dieser Perspektive, klar, kann man sagen, die Leute sind daran gewöhnt, vermutlich gehen sie mit oder sehen das gar nicht groß als Hindernis. Auf der anderen Seite ist es ja aber so,

[00:29:22] wie du eingangs gesagt hast, das Land ist verhältnismäßig arm, die Leute haben nicht so viel. Haben sie denn nennenswert Geld übrig, um überhaupt in Bitcoin zu sparen oder zu investieren? Oder siehst du da, wenn überhaupt, die Möglichkeit, dass Bitcoin beim kleinen Mann ankommt, wenn das Land zeigt, okay, wir haben jetzt Bitcoin und keine andere Währung. Schon gewusst? Wir haben einen kostenlosen Newsletter für euch. In diesem weisen wir euch einmal wöchentlich auf fünf verschiedene

[00:29:51] interessante Bitcoin-Inhalte hin. Informationen dazu findet ihr unter www.bitcoinverstehen.info slash Newsletter. Ja, ich kann jetzt, wie gesagt, nur darüber sprechen mit den Menschen, mit denen man gesprochen hat. Ich habe es versucht, so mit so vielen möglichen Personen auch außenrum dann darüber zu reden, auch zu fragen, okay, wie sieht es vor Ort aus? Was aber auf jeden Fall ist, wir haben ja immer nur einerseits die Leute gehabt von der Bitcoin-Community vor Ort, darüber sprechen wir ja gleich wahrscheinlich noch, oder halt eben die Personen,

[00:30:20] die man so halt mitbekommen hat. Wir waren ja dann auch zwei, drei Tage im Dschungel unterwegs, da hatten wir natürlich einen Guide, der natürlich irgendwann auch gefragt hat, was macht ihr eigentlich hier? Wir haben dann irgendwann auch gequatscht oder doch am Restaurant oder mal am Pool oder sowas, an der Bar, siehst du ja dann trotzdem die Menschen, die dann plötzlich darauf fragen, was macht ihr eigentlich? Und das Interessante war, die meisten kannten Bitcoin, das war schon mal ein großer Anfang. Was jetzt aber gerade die Personen erzählt hatten, die sich damit beschäftigen, Bitcoin zu verbreiten vor Ort, haben gesagt, dass viele Menschen

[00:30:49] Bitcoin immer noch als Scam ansehen, also als eine Art, man kann Geld verlieren, das ist etwas Böses in diese Richtung. und vor allem, weil sie Angst davor haben, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben oder weil Familie und Freunde schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und man muss sich vorstellen, Surinah hat ja nur 600.000 Einwohner, da kennt fast gefühlt jeder jeden und das ist uns auch so vorgekommen, dass plötzlich hieß, ach, das ist mein Schwiegervater oder doch, das ist mein Freund. Das heißt, es spricht sich ja rum und auch hier dann eben einfach das rauszubekommen,

[00:31:19] dass Bitcoin nicht dieser Trading Scam ist, dass man da, natürlich Bitcoin ist volatil, wie du gerade angesprochen hast, aber dieses Thema mit, dass es zum Beispiel beim Trading gefährlich ist oder der Aufbewahrung hat ja mit Bitcoin per se nichts zu tun und das ist mir schon mal wieder aufgefallen, dass es da ein großes Problem gibt, diese erste Hürde zu überspringen. Dann zum Thema, weil sie diese Inflation einfach kennen und ich glaube, dass man dort, wenn man dann aufwächst und weiß, okay, diesen Surinahm-Dollar, der ja eigentlich das offizielle Geld ist,

[00:31:49] der ist nichts wert, den kann ich nicht halten, den nutze ich zwar im Alltag als Zahlungsmittel, aber als Wertspeicher gegen den US-Dollar, wenn man so aufwächst, ist es glaube ich was anderes, als wenn man das bei uns macht, in Deutschland jetzt zum Beispiel, weil ich ja schon weiß, okay, es gibt jetzt hier zwei Geldformen, zwei Währungen und die eine ist besser als die andere und wenn ich jetzt weiß, ich habe gerade nochmal nachgeschaut, der Surinand-Dollar hat gegenüber dem US-Dollar seit 2008 alleine über 90% verloren. Das heißt, du bist dir dazu gezwungen, den US-Dollar zu nehmen und plötzlich

[00:32:19] hast du so ein Bewusstsein wahrscheinlich dafür, dass man auch etwas anderes machen kann und ich glaube, dass das möglicherweise ein Vorteil sein könnte, weil man dann sagt, guck mal, du hast den letzten Surinahm-Dollar, der ist nicht so gut, dafür gehst du jetzt in den US-Dollar. Jetzt könnte man den nächsten Schritt ja wagen und sagen, der US-Dollar ist in Ordnung, also was heißt in Ordnung, für die meisten Menschen weltweit immer noch das beste, die beste Wertspeicher den alle nehmen wollen, weil du damit auch zahlen kannst, aber guck dir mal Bitcoin an, dann hast du noch diese andere Möglichkeit.

[00:32:48] Dass das, glaube ich, einige relativ gut verstanden haben, dass es da noch eine weitere Möglichkeit gibt, insbesondere, weil sie diese Volatilität kennen. Ich meine, bei 60% Inflation pro Jahr, da machen dir mal 20, 30% Schwankungen bei Bitcoin ist nicht so viel aus, weil du natürlich trotzdem weißt, es geht schlussendlich langfristig nach oben und zu deiner Frage wegen den Ersparnissen ist natürlich jetzt auch nur subjektiv, aber mit den Menschen, mit denen man gesprochen hat, war das eher das Gefühl, dass sie doch ein bisschen

[00:33:18] Ersparnisse hatten. Dass zum Beispiel der Guide gemeint hatte, ja, die Corona-Zeit konnte er mit Rücklagen gut überwinden. Der Taxifahrer hat gemeint, ja, dieses Geld kann ich nehmen und kann er mit Bitcoin kaufen. Gerade in El Salvador haben wir ja, glaube ich, auch gesehen, da hat man ja damals, der Staat hat ja, glaube ich, ich weiß gar nicht, wie viele Dollar waren es, 30 Dollar in Bitcoin, glaube ich, ausgesahlt. 30, glaube ich, ja. Die meisten haben das ja möglicherweise direkt einfach ausgecashed und ausgezahlt lassen, um das Geld zu bekommen. Das Gefühl hatten wir jetzt gar nicht und das war bei der ganzen Gruppe so, dass man gesagt hat, vielleicht ist dort doch noch

[00:33:47] ein bisschen mehr Kaufkraft, ein bisschen mehr wirtschaftliche Kraft vorhanden, dass die Menschen doch ein bisschen mehr verdienen, um das machen zu können. Wie gesagt, ich weiß jetzt nicht, ob es bei der ganzen Bevölkerung so ist, aber bei den Personen, die wir jetzt kennengelernt haben, war das eben so und dass dann möglicherweise, ja, so ein anderes Gefühl für Bitcoin aufkommt und dass man da etwas näher dran ist. Genauso, weil ja auch viele Menschen vor Ort in dieser informellen Wirtschaft arbeiten. Das heißt, die arbeiten mit Bargeld, sie haben keinen würdigen Zugang zur Finanzdienstleistung, weil sie es gar nicht brauchen.

[00:34:17] Deswegen kann man vielleicht ein besseres Gefühl für Bitcoin bekommen und ich glaube, dass das ein Vorteil sein kann, wenn man Bitcoin einfach schon ein bisschen Schritt näher dran ist, wenn man so ein bisschen raus aus dieser Regulation, aus diesem Gefängnis, sage ich mal, aus diesen Ketten, die wir ja haben, weil wir denken, Bank, Euro, gut, das war es auch schon. Es ist alles viel lockerer dort vor Ort und deswegen könnte ich mir vorstellen, dass Menschen dort ein bisschen zugänglicher sind, vielleicht sogar eine Vorreiterrolle bekommen könnten in Bitcoin,

[00:34:46] um das mehr auch im Alltag zu nutzen. Weil ein Ding, was da noch als letztes dazu noch sehr gut dazu passt, wir waren dann in einer etwas abgelegenen Region, wo jemand versucht hat, eben Bitcoin dort eben näher zu bringen und er meinte, dass es dort zum Beispiel nur einen Bankautomaten gibt, 36, 40 Kilometer entfernt und das Problem ist immer, am Ende des Monats gehen natürlich alle hin und wollen ja Geld abholen. Gibt es erstens riesen Schlangen und zweitens kann es passieren, dass der Geldautomat kein Geld mehr da hat, kein Bankbargeld mehr hat und das ist natürlich auch so ein Punkt, wo du plötzlich in der Praxis merkst,

[00:35:16] welche Probleme du wirklich hast, was wir jetzt in Deutschland, wir haben die Inflation, okay, ja, aber so, dass du in der Praxis, in der Handhabbarkeit deines Geldes, Zahlungen zu tätigen, wie bekomme ich Geld, da haben wir ja gar kein Problem derzeit noch oder hoffentlich noch relativ lange, aber dort vor Ort haben wir das Thema schon und ich glaube, deswegen könnte es sein, dass so ein bisschen besseres Gefühl oder bessere Offenheit für Bitcoin vorhanden ist. Okay, du meintest ja zu Beginn letztlich ist es das Gegenteil

[00:35:45] von Bottom-Up, was die Maya so plant, dass es im Endeffekt halt staatlich vorgegeben wird, dass das ganze Land gesamtheitlich wechselt. Meintest du gerade, dass viele, Vorbehalte haben, weil sie halt irgendjemand kennen um zwei Ecken, der eben negative Erfahrungen gemacht hat. Nicht unbedingt mit Bitcoin, aber es ist halt irgendein Scammer auf den Leim gegangen und sie verbinden das eben mit Bitcoin, weil vermutlich mit Bitcoin geworben wurde oder aus welchem Grund auch immer. Jedenfalls ist Bitcoin

[00:36:14] negativ besetzt. Jetzt haben wir gesprochen über Korruption, über Inflation, haben festgestellt, na gut, teilweise kann Bitcoin helfen, insbesondere bei dem Inflationsthema, wenn man einfach den Leuten verklickert, schaut mal, wenn ihr nicht nur in Dollar wechselt, sondern noch eine Ebene weiter geht, habt ihr ein noch besseres Spargut. In der Theorie ja, aber wollen die Leute, glaubst du, dass die Leute das auch tatsächlich wollen? Also wollen die Leute Bitcoin haben?

[00:36:44] Erkennen sie Bitcoin als Lösungsmöglichkeit oder ist es wieder dieses Problem, dass es, wenn die Leute es verstehen würden, wenn man finanzielle Bildung betreiben würde, würden sie sehr wahrscheinlich für sich zu dem Ergebnis kommen, ja, Bitcoin ist besser für mich. Aber dadurch, dass die Leute halt schwer erreicht werden können, hatten wir in El Salvador auch das Thema, wie soll man die Bildung in die entlegensten Regionen dieses Landes bringen, dadurch, dass sie eben diese Bildung nicht abrufen können, siehst du da ein Hindernis drin?

[00:37:13] Also ein lösbares Hindernis oder ist es eben so, dass man letztlich auch sagen muss, vielleicht geht es gar nicht bottom up in dem Bereich. Ich glaube, dass die Frage natürlich jetzt auf etwas zielt, was sehr, sehr weit weg ist. Also das wird nicht morgen kommen, das wird auch nicht in zehn Jahren kommen, das wird, also ich weiß es nicht, ich würde sagen, das dauert sehr, sehr lange. Wie du ja gesagt hast, das sind wahrscheinlich diese zwei Punkte wieder, die wir in El Salvador ja auch gesehen haben. Auf der einen Seite, wir hatten jetzt zum Beispiel, wir haben dann noch

[00:37:40] eine kleine Circular Economy, wie nennt sie es auf Deutsch, eine Wirtschaftskraft? Kreislaufwirtschaft. Kreislaufwirtschaft, genau, so rum. besucht, das war wirklich komplett außerhalb, das war ein kleines Dorf mit vielleicht mehreren Hütten, wo es dann vielleicht so 100, 550 Personen vor Ort waren und dort gibt es eine Person, die jetzt so eine Art kleines Schulgebäude aufbaut, da möchte die Person dann einen Workshop machen und auch Bildung betreiben und man konnte dann eben auch dort so kleine Souvenirs schon kaufen,

[00:38:10] dann hatte Paul, der auch von dem holländischen Podcast ist, den wir verlegen können, sehr interessant, der war der, unser Beauftragter, den Menschen immer Bitcoin näher gebracht hat, weil der Chef eigentlich immer so eine kleine Challenge, einen kleinen Wettbewerb aufgerufen hatte zu Beginn der Reise, dass man Punkte bekommen konnte, wenn man eben geguckt hat, okay, wo kann man Bitcoin kaufen, kann ich den Taxifahrer in Bitcoin-Wald einrichten, das war ganz witzig, das zu machen und der Paul hat halt den Vorteil gehabt, dass er Muttersprachler aus den Niederlanden war, das heißt, er konnte Menschen ein bisschen näher bringen und dort war dann zum Beispiel

[00:38:40] nachher, kam dann einer mit seinem Pickup und hat hinten Getränke drauf gehabt und plötzlich zwei Minuten später kann man dort seine Cola eben mit einem Lightning-Wallet zahlen und ich so, hä, und der Mann hat, das war ein etwas älterer Mann sogar und der hat so gewirkt, als wenn er das nicht zum ersten Mal macht und dann habe ich gesagt, hä, hat er das schon länger? Ne, ne, das hat er jetzt gerade installiert und hat dann die Zahlung angenommen und allem drum und dran. Deswegen, ich glaube, dass das natürlich so in dieser Community ein ganz schwieriger Ansatz ist, weil du halt sehr viel Geduld brauchst, du brauchst ganz schön

[00:39:09] viel Arbeit, Aufwand, den Menschen das näher zu bringen. Schlussendlich ist aber wahrscheinlich das die richtige Antwort oder die Möglichkeit, weil du, wenn du ja schon dieses Thema, dieses Vertrauen hast, dann brauchst du ja jemanden, dem du erstmal vertraust und wenn der dann dich in die Hand nimmt und sagt, hey, ich zeige dir mal, was es jetzt ist, wir zeigen dir es mal in der Praxis, was wir jetzt machen, wir machen eine Transaktion zusammen, ich glaube, das ist besser, als wenn es wiederum von oben herunterkommt erstmal. Dann haben wir natürlich das große Problem, wie du es angesprochen hast, wie schnell geht das dann,

[00:39:39] dass man so etwas bringt? Dann wäre natürlich die andere Variante, man macht es von oben herunter, so wie es in El Salvador Deutsch war, dann stehst du aber vor dem großen Problem, wie erreiche ich die Menschen in der Schule, erreiche ich die Menschen bei Workshops, wie erreiche ich die älteren Generationen, also Kinder geht ja noch theoretisch, aber wie erreiche ich jemanden mit 40, der arbeiten geht, wie erreiche ich die Menschen, die wirklich außerhalb der Hauptstadt leben und da, das ist so ein Thema, was wir in El Salvador ja schon die ganze Zeit besprochen hatten, wo ich immer noch keine wirkliche Lösung dazu habe.

[00:40:08] Es hat beides Vor- und Nachteile, man möchte natürlich Bitcoin jetzt nicht von oben herab auf die Menschen darauf zugeben, was natürlich bei der Idee des gesetzlichen Zahlungsmittels genauso wäre. Deswegen, das ist eine schwierige Frage, ich glaube, da gibt es keine richtige Antwort und das ist, glaube ich, auch so ein Thema, wo man echt gucken müsste, wie macht man das auch dann als Regierung, wenn ich da oben dran stehe und sage, will ich jetzt überhaupt den Menschen etwas vorgeben oder möchte ich eher vorantreiben, dass die Menschen es selbst lernen

[00:40:38] und dann warte ich, bis die Menschen dazukommen. Das ist für mich jetzt ein Thema, es ist für mich spannend oder für uns spannend wahrscheinlich einmal zu gucken, wie es in den nächsten Jahren weitergeht, weil wir noch nicht so wirklich auch Erfahrungswerte haben, wie sich sowas verbreitet, weil das eine ist Zwang, das andere ist dieses Freiwillige und das Freiwillige ist natürlich immer besser, die Frage ist halt, wie schnell das Ganze geht, aber dort vor Ort glaube ich, dass es wirklich, ja, es dauert und ich habe immer noch großen Respekt vor den Menschen, die dort einfach sagen, ja,

[00:41:07] ich erkläre das jedem Einzelnen hier und das ist schon heftig, aber ich hoffe, es geht irgendwie vorwärts, also ich weiß es nicht. Ja, die Zeit wird es zeigen und die Zeit spielt wahrscheinlich auch für Bitcoin, weil klar, momentan ist diese negative Konnotation wohl vorherrschend, so habe ich dich zumindest verstanden, aber wenn das mal aufgebrochen wird und mehr Leute dann die Erfahrung gemacht haben, beispielsweise der Herr auf seinem Pickup Truck und dann eben feststellt, das ist gar kein Scam,

[00:41:37] wenn ich es richtig mache, ist es kein Scam und meine Dollar, die ich eingenommen habe, die steigen sogar und dann feststellt, ich kann ja daran partizipieren, ich kann mir übermorgen, wenn es gut läuft, vielleicht im Einkauf eine Pepsi mehr kaufen, kann mir zwei Pepsis kaufen zum Preis von einer und so halt mein Business skalieren, also wenn sich über die Zeit mehr positive Erfahrungsberichte verbreiten, spielt es ja Bitcoin letztlich in die Karten. Genau und vor allem denke ich, dass da dann vielleicht

[00:42:06] die Möglichkeit wieder ist, dass wenn du so eine enge Community hast, so einen engen Austausch zwischen Familienmitgliedern und Freunden, hat das wiederum ja dann auch den gegenteiligen Effekt, weil jetzt ist es natürlich, alle sprechen darüber, ey guck mal, das ist ein Scam, das kannst du natürlich auch umdrehen und plötzlich sagen alle, hey guck mal, ich habe jetzt die letzten Monate das und das als Wertspeicher gehabt und es funktioniert, kann natürlich auch das Ganze beschleunigen und was ja auch interessant ist, wenn du jetzt Bitcoin nicht gegen den US-Dollar rechnest, sondern Bitcoin gegen den Surinam-Dollar, da steigt das Ganze eben in Prozenten noch viel stärker an, weil der Surinam-Dollar

[00:42:36] noch weiter an Kaufkraft verliert, kann natürlich auch noch ein Faktor sein, wenn man dann sieht, guck mal, ich kriege da noch mehr Geld raus, möglicherweise, weil am Ende geht es trotzdem um das Geld, die Leute wollen auch Rendite machen und so ist es eben. Klar. Kann dann natürlich auch ein lokaler Netzwerkeffekt sein, der sich einstellt, egal ob das eine Familie ist oder Freunde, wenn man vermehrt Bitcoin kaufen kann beziehungsweise Fairmed in Bitcoin bezahlen kann und sich Fairmed in Bitcoin bezahlen lässt, dann fällt ja auch dieser Wechsel eben weg

[00:43:05] und wenn der Wechsel wegfällt, hat man weniger Hemmnisse und alles wird einfacher und das Ganze prägt sich dann eben mit der Zeit von selbst. Du hast eingangs erwähnt, auf BTC Maps waren 120 Stellen markiert, wo man Bitcoin letztlich zur Bezahlung nutzen kann. Waren die nur auf der Karte oder waren die tatsächlich vor Ort? Ja, wir haben jetzt ehrlich gesagt nicht ganz so viele angesteuert von denen. Ich weiß nur, dass wir einen Fall hatten, dass wir zu einem Restaurant wollten, wo das Essen geht und wir haben alle uns schon in der Gruppe geschrieben, dass wir uns da jetzt treffen.

[00:43:34] Plötzlich fünf Minuten zuvor schreibt jemand, oh, falscher Alarm, es gibt doch keine Bitcoin-Annahmestelle. Also man müsste wahrscheinlich doch mal alle überprüfen, ob es so ist. Es gab dann doch ein, zwei Restaurants, wo wir Bitcoin zahlen konnten. Das war kein Problem. Da waren wir natürlich abends auch essen. Es gab einen Fall, da waren wir abends essen mitten in der Stadt und ich gucke so nach rechts und da war dann so ein ganz hell beleuchteter Tattoo-Shop und ich denke mir, hä, das ist doch so ein orangenes Zeichen da vorne auf dieser Eingangs-Dings. Guck hin

[00:44:03] und dann hat der Bitcoin angenommen, obwohl er in der Map, in der Karte gar nicht eingezeichnet war. Und dann sind wir hingegangen, haben gefragt, wir nehmen Bitcoin hier an und ihr könnt auch gerne ein Tattoo haben, wenn ihr wollt, kommt gerne rein und hat leider keiner gemacht dann. Aber genau, dann haben wir auch gesagt, hey, du kannst es eintragen auf dieser Karte. Das heißt, wenn jemand mal nach Surinam reist und mit Bitcoin was zu tun hat, dann werden die Leute das auch finden und auch hingehen. Das heißt, es gibt schon diese Akzeptanzstellen und es gibt anscheinend auch, ich weiß es nicht mehr, leider habe ich nicht mehr nachgeguckt,

[00:44:33] eine Person, die in Surinam sehr aktiv unterwegs ist, die versucht auch den Menschen dort zu zeigen, wie sie Bitcoin annehmen können über die Apps zum Beispiel. Das ist natürlich ein Punkt und das war schon auffällig, dass es eben alleine überhaupt diese Einträge gibt bei BTC Maps und das ist schon für so ein abgelegenes Land schon krass, dass es diese Akzeptanzstellen gibt und ich hoffe, dass es noch weiter geht, weil das natürlich auch so ein Punkt sein könnte, wo man dann sagt, hey, wenn du schon die Bitcoin einnimmst, kannst du sie hier theoretisch, wenn du möchtest, auch wieder ausgeben und dann entsteht wirklich diese Kreislaufwirtschaft

[00:45:03] nicht nur in dieser kleinen Community irgendwie außerhalb, sondern vielleicht auch doch größer, wenn du mal in die Hauptstadt fährst zum Beispiel, um da irgendwelche Käufe zu tätigen dann am Ende. War denn Mining eigentlich ein Thema? Also dieses Ölfeld, ich meine Öl ist ja, sagen wir mal, ist schwarzes Gold, aber möglicherweise werden sie vom Weltmarkt auch ein bisschen erstmal ferngehalten, können es nicht exportieren, aber das Öl hat ja trotzdem Wert, wenn man es nicht verkaufen kann, ist es halt suboptimal. Man könnte ja dann auch

[00:45:32] eine Mining-Form hinstellen und so letztlich nutzen, aus dem Ganzen ziehen. Gibt es auch Überlegungen in die Richtung oder ist das kein Thema? Also da, dass man mit dem Öl selber jetzt Mining macht, da hat man jetzt gar keine Erfahrung. Ich weiß auch nicht, ob das wirklich so effizient, effektiv ist. Ich bin mir nicht so sicher, ob das sich lohnt. Ich weiß nicht, aber mit diesem Flare-Gas gibt es ja auch noch möglicherweise. Deshalb, aber da gibt es jetzt keine Möglichkeiten, glaube ich, oder keinen Gedanken, den wir gehört haben in dem Bereich. Ich denke mal schon,

[00:46:02] dass das so schnell wie möglich exportiert wird oder selber genutzt wird. Aber es ist ganz interessant, weil du jetzt ja kommst zum Thema Energiequellen vor Ort, weil um Mining zu betreiben, brauchst du Energie oder Elektrizität. Und das ist ganz interessant, denn in den 60er Jahren wurde nämlich dort ein, in der Prokoponto-Staudamm gebaut. Das ist ein Staudamm. Da gab es damals auch ganz schön großen Aufschrei, weil natürlich einige Dörfer im Regenwald dann leider überflutet wurden. Die wurden dann umgesiedelt. Da gab es auch Gerüchte, dass halt eben das so

[00:46:30] mit Absicht getätigt wurde, weil keiner wollte, dass die irgendwie größer werden. Und dort wurde ein Wasserkraftwerk errichtet. Wir sind auch nachher, wir konnten dann auch über diesen Staudamm fahren im Boot noch. Das war auch ganz interessant. Und diese Elektrizität wurde eigentlich dafür genutzt, um den Aluminium herzustellen. Weil dafür wird ja sehr viel Strom benötigt, um dieses Bauxit, was ich gerade eben erzählt hatte, in Aluminium umzuwandeln. Das Problem ist aber jetzt, dass seit fast über 10 Jahren der Wasserlevel so ganz, ganz niedrig ist und dadurch eben das Wasserkraftwerk

[00:47:00] nicht wirklich viel Elektrizität, Strom also produzieren kann. Dadurch ist eben diese Aluminiumherstellung auch flach gefallen. Also die ist nicht mehr vorhanden. Das heißt, die Industrie ist nicht mehr da. Wenn man auf dem Flughafen in die Hauptstadt fährt, hast du so ein ganz großes Aluminiumindustriegebäude noch, wo man es früher hergestellt hat. Das liegt einfach brach. Das ist einfach, da ist nichts mehr. Und das ist einfach weggefallen, auch als Exportfaktor am Ende dann. Und deswegen kommt noch ein kleiner Teil aus dem Staudamm.

[00:47:29] Ein großer Teil kommt aber eben einfach durch Generatoren, Dieselgeneratoren in der Hauptstadt, was es auch nicht die beste Variante ist. Aber sie brauchen Strom, was sollen sie sonst machen? Und das andere ist halt auch, sie sind halt sehr abhängig jetzt von dieser einen Energiequelle gewesen, von dem Staudamm. Und das Problem ist aber halt, da sind sie jetzt einfach abhängig von der Natur, weil der Staudamm halt vom Wasser gespeist wird, was halt eben aus dem Regenwald kommt. Und wenn da halt nicht wirklich viel Regen fällt, dann war es das halt leider. Und genauso, das Problem ist auch, dass die Nachbarländer,

[00:47:59] jetzt zum Beispiel französisch Guiana und Guiana selbst, wahrscheinlich noch größere Probleme haben. Wir haben ein bisschen recherchiert. Die haben gar keine Energiequellen großartig. Das heißt, dort kannst du auch nichts importieren. Das heißt, sie sind ziemlich abhängig davon jetzt. und sie möchten natürlich jetzt den Strom und durch Wind und vor allem auch Sonne ausbauen, weil natürlich dort nahe des Äquators hast du relativ viel Sonneneinstrahlung am Tag. Sie könnten theoretisch auch die Küste vor, vor, am Atlantik nutzen, um Windkraftanlagen hinzubauen, weil da ist ja eh nichts. Also du hast ja eh keinen Strand.

[00:48:29] Also diese Ideen gibt es schon, da was zu machen. Und ich glaube, die Maya möchte auch in Richtung Atomkraft wieder gehen. Aber deswegen ist Mining sehr, sehr schwer, weil du keinen überschüssigen Strom hast. Wenn du halt natürlich irgendwann den Strom hast durch zum Beispiel Solaranlagen, dann wäre das natürlich eine Möglichkeit wieder. Es gibt aber Berichte darüber, das hat die Maya selbst erzählt, haben aber auch einige aus der Bitcoin-Community dort erklärt, dass es Gerüchte gibt, dass die Regierung da teilweise mit Privatpersonen zusammengearbeitet hat und die Privatpersonen

[00:48:59] dann heimlich Bitcoin-Mining betrieben haben und die den günstigen Strom von diesem Staudamm bekommen haben, obwohl der Strom ja gar nicht vorhanden ist. Das ist auch so ein Ding, was wir jetzt nicht richtig verifizieren konnten, leider, aber klingt mit dem Thema Korruption irgendwie auch wieder schlüssig, dass sowas sein könnte, aber durch die Maya ist das Thema Mining natürlich auf dem Schirm. Das heißt, wenn es da irgendwann mal eine Möglichkeit geben sollte, Strom zu haben und dann vor allem noch überschüssigen Strom zu haben, wäre natürlich Mining eine Möglichkeit, etwas durchzuführen,

[00:49:28] aber derzeit gar nicht. Aber was ich eben oder was mir wieder aufgefallen ist, wie wichtig eigentlich Strom ist für ein Land. weil ohne Strom geht einfach nichts und dann ist es nämlich mit unserem Thema, was wir in Deutschland haben, wir müssen darauf achten, dass wir erneuerbare Energie nutzen. Wenn du keinen Strom hast, dann nutzt du halt einfach Dieselgeneratoren. Das ist dir, glaube ich, ziemlich egal, ob da jetzt CO2 ausgestoßen wird, wenn ich heute Abend kein Licht habe, nicht kochen kann, ist es mir ziemlich Wumpe, was gerade mit dem CO2-Ding passiert. Und daher kennt man wieder,

[00:49:57] wie unfassbar wichtig Energiequellen oder gute Energiequellen für so ein Land, von Staat sind, um insgesamt die Wirtschaft voranzutreiben, aber einfach auch so einen Lebensstandard zu halten. Und das wurde mir da mal wieder deutlich auf jeden Fall, dass da ein zugenommen ein großes Problem besteht. Und ich glaube, das ist auch ein Thema, was die Maya angehen muss, dass da das Ganze auch besser wird. Ja, Energie ist unfassbar wichtig und das vergisst man, wie früh das schon ansetzt, weil im Endeffekt muss man sich ja nur mal einen Type vorstellen, ohne Strom oder nur ein paar Stunden ohne Strom.

[00:50:28] Wenn man einfach am Beispiel Einkauf, finde ich, sieht man es sehr gut. Wenn man nicht die Möglichkeit hat, einmal in der Woche einkaufen zu gehen, aus Zeitgründen, aus Effizienzgründen, machst du einmal deinen Kühlschrank voll, einmal die Gefriertruhe voll und hast Ruhe die ganze restliche Woche. Kannst den ganzen Alltag so gestalten, wie du möchtest. 24 Stunden am Tag arbeiten, wenn es dir danach ist. Aber wenn du jeden Tag gucken musst, wo kriege ich denn was zu essen her und du weißt nicht mal, ob der Supermarkt was zu essen hat, weil der Supermarkt hat vielleicht auch keinen Strom.

[00:50:58] Du musst nochmal weitergehen. Das sind vielleicht nicht nur irgendwie 20 Minuten, sondern 2-3 Stunden. Das bremst so krass aus. Und wenn man sich mal vergegenwärtigt, wie extrem die Effizienzgewinne nur dadurch sind, dass die Leute einfach ihren Alltag besser planen können, strukturieren können, das ist einfach gewaltig. Und ja, ich finde, das vergisst man schnell, weil wir, klar, wir kennen es nicht anders. Das Lichtschalter wird gedrückt und das Licht ist an, der Kühlschrank hält kalt, das Internet ist da,

[00:51:27] wir haben da kein Problem mit. Genau. Wie war es denn im Vergleich zu El Salvador und Äthiopien und gern auch im Vergleich zu Kapstadt, da warst du ja auch, da war es relativ viel in Ordnung mit einem Bezug. Aber insbesondere die ersten beiden, also El Salvador und Äthiopien, wie war es denn so vom Sicherheitsgefühl her? Gerade in El Salvador hatten wir beispielsweise Polizeieskorte, in Äthiopien, da war es ja keine offizielle Reise, aber wenn es eine gewesen wäre, hätten wir möglicherweise auch eine gehabt.

[00:51:57] Wie war es vor Ort? Hat man sich da relativ sicher gefühlt? Wie sieht es aus mit Kriminalität? Also insgesamt war natürlich davor wir gar keine Ahnung gehabt, keine Erwartungen gehabt, wie es aussieht, aber schlussendlich jetzt rückwirkend war es überhaupt gar kein Problem. Also wir sind mehrmals jetzt nachts auch um zwölf nochmal eine Stunde durch die Stadt gelaufen, um irgendwie fünf Kilometer und wir hatten nicht immer ansatzweise das Gefühl, dass wir da ein Problem hatten. Wie gesagt, das kann natürlich auch Zufall sein, aber es war jetzt nicht so, dass es auch, es gab relativ wenig Obdachlose,

[00:52:27] habe ich gemerkt, das Gefühl. Also es waren relativ wenige Menschen, die dann irgendwie draußen geschlafen hatten. Du hast, natürlich sind wir aufgefallen, weil dort eben die dunkelhäutige Bevölkerung eher unterwegs ist, da waren wir als Deutsche schon eher auffällig, aber schlussendlich war das Sicherheitsgefühl in der Hinsicht, dass man da jetzt gesagt hat, da passiert jetzt was, fand ich in Äthiopien krasser, weil da war ja wirklich so, dass jeder im Hotel gesagt hat, nee, nee, lauf jetzt nicht alleine da rum und das, was haben wir am ersten Abend gemacht? Genau das. Genau das, ja.

[00:52:56] Und das fand ich jetzt überhaupt nicht und alle waren unfassbar freundlich, sehr, sehr nett und aber natürlich der Klassiker, so ein Taxi, was halt dann noch ein Loch im Boden hatte. Ich meine, das sind, für die, die jetzt zugucken, ich wäre auch ganz cool, wir waren mit dem Fußballspiel abends dann noch, weil es gibt in Suriname eine Mannschaft in der zweiten Liga, die haben eine kleine Kooperation mit so einem Bitcoin Community, die das dann gemacht haben und die haben auch, ich kann es mal vielleicht kurz zeigen, ein Bitcoin-Logo vorne, als kleinen Sponsor vorne dran,

[00:53:26] und da haben wir uns überlegt, wir fahren da kurz hin, wir sind natürlich dann zu viert, äh, zu fünft natürlich, so rum, in einem Auto gefahren, plus Fahrer, also zu sechs dann, interessiert ja niemand und das Auto hat dann ein Standlicht angehabt, der Tacho ging nicht und allem drum und dran, also alles etwas entspannter und zu viert hinten auf der Rückbank, alles lockerer, also in der Hinsicht sicherheitsmäßig, so wie man es sich vorstellt, aber ansonsten sehr wohlgefühlt, die Menschen sehr, sehr freundlich, sehr, sehr offen, auch mit denen aus der Bitcoin Community,

[00:53:56] hatten, sehr locker und entspannt unterwegs, die haben zum Beispiel, was ich ganz vergessen hatte, auch in Paramaribo, in der Hauptstadt, ein Bitcoin Education Center, das heißt, sie haben da ein kleines Ding aufgebaut, wo wir eingeladen wurden zum Grillen und die haben zum Beispiel erzählt, dass sie samstags mal Workshops anbieten, das heißt, sie sind da sehr offen und sie haben uns auch irgendwie nicht so angeschaut, als wie wenn wir jetzt die Menschen, wenn die kommen da jetzt, als die irgendwas bringen, sondern einfach sehr offen, die waren sehr neugierig, was wir machen und das war sehr angenehm auf jeden Fall und wie gesagt,

[00:54:26] Sicherheitsgefühl fand ich da jetzt gar nicht und im Gegensatz zu Kapstadt, natürlich Kapstadt kennt man sowieso als eine der kriminellsten Städte weltweit ist das nochmal ein großer Unterschied, weil da, dann würde ich auch wieder, jeder sagt, fahr nachts auf jeden Fall mit einem Uber oder sowas und lauf nicht alleine rum und dort war das überhaupt gar kein Problem und das war sehr angenehm auf jeden Fall. Ja, in Kapstadt ist es ja meines Losen so, dass der innere Bereich verhältnismäßig sicher ist und sobald man rausgeht, sollte man aufpassen,

[00:54:55] aber in Äthiopien auf der anderen Seite, du hast ja gesagt, auf der Homepage des Auswärtigen Amtes zu der Zeit, wo wir dort waren, stand auch im Endeffekt, da lasst es besser, geht auf gar keinen Fall hin und wir haben gesagt, gut, gehen wir trotzdem hin und dann wurde uns von allen gesagt, geht besser nicht allein raus und wir waren dann zu fünft, aber sollten wir trotzdem nicht machen und es ging ja trotzdem mit einem mulmigen Gefühl zwar, aber wir hatten jetzt auch an keinem der Tage ernsthafte Probleme, nicht mal kleinere Probleme. Genau.

[00:55:25] Insofern, man muss sich halt vergegenwärtigen, wo man hingeht und den Sicherheitsmaßstab, das Sicherheitsgefühl, das wir hier haben, kann man natürlich nicht an den Tag legen, das ist klar. Wenn du es vergleichst, einfach nur bezüglich Bitcoin, aber Bitcoin in allen Bereichen, also was Verbreitung anbelangt, was möglicherweise Mining anbelangt, was finanzielle Bildung anbelangt, alles was so im Entferntesten zu Bitcoin dazu zählt, wo würdest du Surinam einordnen? Jetzt im Vergleich mit Äthiopien,

[00:55:55] El Salvador, Kapstadt? Also was auf jeden Fall heraussteht, ist dieser Satz, Bitcoin ist Scam. Den hatte ich nämlich jetzt in Surinam gehört, den hatten wir in El Salvador, glaube ich, auch immer gehört. Wir hatten den in Südafrika, bei der Bitcoin-Konferenz, war genau das Gleiche, dass viele dort aber Bitcoin als Scam anders sehen, als wir das sehen. Wir sehen das ja so, als Bitcoin ist für Kriminelle, für Geldwäsche. Dort ist es eher, oh, Bitcoin mache ich nicht, weil da kann ich Geld verlieren. Den Gedanken haben wir jetzt in Deutschland eher Richtung,

[00:56:25] dass Bitcoin auf Null fallen kann, aber nicht, dass ich irgendwie Geld über eine Aktivität, eine kriminelle Aktivität irgendwie wegverliere. Das ist weniger geworden, auf jeden Fall. Und das war auffällig, dass Bitcoin da diesen Stempel bekommen hat. Und das verbinde ich dann aber auch wieder sehr stark mit der finanziellen Bildung, weil das ein ganz, ganz wichtiges Thema ist. Weil wenn du weißt, okay, was ist Bitcoin überhaupt? Wie gehe ich da ran? Und dass es eigentlich kein Scam ist, natürlich hat Bitcoin seine Risiken, aber schlussendlich der Bitcoin selbst

[00:56:54] ist nicht das, was du jetzt kennst erst mal. Und deswegen ist die finanzielle Bildung so verdammt wichtig. Und was mir da aufgefallen ist, dass die auch bei uns so verdammt wichtig ist. Und dann kann ich mir, denke ich mir immer, das sind Länder, Surinam ist in Südamerika im Norden, hat 600.000 Einwohner, ist sehr, sehr, nicht sehr arm, aber natürlich die Menschen vor Ort nicht so gebildet, wie wir in Deutschland. Jetzt haben wir keine Hochschulabschlüsse, kein Abitur etc. Aber von der finanziellen Bildung kann ich mir teilweise, wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne, würde ich sagen,

[00:57:24] sind wir in Deutschland nicht weit entfernt davon teilweise. Und das ist doch eigentlich ein trauriger Fakt, dass wir Menschen, die Zugang zu gelegentlichen Informationen haben, die in die Schule gehen, die teilweise studieren, die eine Ausbildung haben, die alles lesen könnten im Internet, es nicht schaffen, finanziell weitergebildet zu sein. Es geht jetzt gar nicht um Bitcoin, sondern allgemein zu sagen, guck mal, der Euro verliert an Kaufkraft, dessen deswegen, da könnte man jetzt was machen, etc. Da sind wir nicht weiter, sondern die in Surinam zum Beispiel

[00:57:53] sind wesentlich weiter, weil sie gemerkt haben, es gibt unterschiedlich starke Währungen, also muss ich etwas tun, also kriege ich einen US-Dollar. Das macht in Deutschland, würden wir, glaube ich, nicht hinbekommen. Da würden wir sagen, ach ja, der Euro, das ist halt so einfach. Das ist ja so, weil, keine Ahnung, die Energiepreise gestiegen sind. Aber sich selbst darum zu kümmern, dass ich ja langfristig meine Kaufkraft erhalten möchte, ob das jetzt mit Bitcoin ist, mit Aktien ist oder mit Gold ist, ist ja erstmal egal. Da sind, glaube ich, teilweise Personen vor Ort näher dran

[00:58:23] oder offener dafür, weil sie es einfach aus der Praxis kennen. Wir kennen es halt einfach nicht, weil wir nicht damit aufwachsen. Und was natürlich auch interessant ist, ist natürlich dieses Thema, gerade in Südafrika, war auch das Thema der Transaktionsgebühren, die zum Beispiel in den Banken sehr hoch sind. Das, was wir nicht kennen in der Praxis, gerade auch beim Zahlen, was in Suriname wieder der Fall war. Das heißt, da ist das Vertrauen auch in diese praktische Handhabung etwas geringer, weil eben dort ja die Zahlungen nicht so einfach funktionieren teilweise, wie wir das kennen hier in Deutschland. Hier gehe ich in den Supermarkt, hebe die Kreditkarte hin

[00:58:52] und alles ist gut. Und was eben dann, gerade glaube ich, in Südafrika oder in Afrika selbst, ich meine, der Christoph, der Light Rider, der bei Fulmo, beim Jeff, auch mit dabei war jetzt in dieser Gruppe, der hat einen wunderbaren Artikel geschrieben, der war in Kenia zum Beispiel, was er auch in Afrika dann jetzt ist. Da geht es darum, dass ja die Afrikaner zum Beispiel es geschafft haben, die Kreditkartenzahlung zu überspringen, sondern sie zahlen direkt mit dem Handy. Da gibt es ein ganz großes Thema, M-Pesa nennt sich das Ganze. Da kannst du einfach dann über deine Handynummer

[00:59:22] oder eine gewisse QR-Code einfach mit dem Handy zahlen, dass du gar kein Bankkonto brauchst. Und das ist ganz spannend und da kann man natürlich Bitcoin auch wieder anfügen und das war in Südafrika auch zum Beispiel der Fall. Und das denke ich eher, dass sie möglicherweise einen anderen Bezug zu Bitcoin haben aus der Praxis, weil wir das gar nicht sehen. Weil wenn du hier jemandem erzählst, du kannst mit Bitcoin bezahlen, guck dir dich erstmal an und sagst, warum sollte ich das tun? Ist ja auch legitim, aber vielleicht hat man da so einen besseren Zugang dazu. Und was ich auch noch interessant finde und finde,

[00:59:51] ist eben insgesamt, was auffällig ist, dass es doch sehr viele Menschen weltweit gibt, die einfach Lust haben, Menschen Bitcoin näher zu bringen, weil sie dafür brennen. Und wenn auch diese Aufgabe, die sie da voranbringen, eigentlich wie so ein Mammuprojekt ist, was sie gar nicht schaffen können, wie jetzt diese Person da in Surinam im Regenwald, die dann versucht, diesen kleinen Dorf was näher zu bringen. Oder in Südafrika auf der Konferenz war eine Frau, die in den Townships Kindern versucht, Bitcoin näher zu bringen. Sie hat gemeint, sie hat glaube ich in einem Jahr jetzt fünf Personen oder fünf Kitties es geschafft,

[01:00:21] Bitcoin näher zu bringen. Und die meisten Kinder kommen hin, um einfach nur Essen zu bekommen oder eben dort zu sein, weil die Eltern sie dann so gesehen abschieben, erst mal sagen, hier, guck mal, kannst du hingehen, da hast du eine Betreuung. Da erkennt man eigentlich, wie viel Herzblut manche da reinstecken, aber wie viel Arbeit das ist und vor allem auch, gerade in dem Thema Township in Südafrika für den Kindern, dass Bitcoin einfach schlussendlich trotzdem nicht alles ist. Weil wenn du deine normalen Lebensbedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlafen, Wohnung etc. nicht gedeckt ist,

[01:00:51] bringt dir halt Bitcoin 0,0. Und ich kann verstehen, dass man jetzt in Deutschland sagt, hey, das juckt mich ja nicht, weil ich habe das Problem nicht. Aber es ist trotzdem faszinierend zu sehen, dass Bitcoin alle diese Facetten abdecken kann. Mit der Zahlung, aber genauso Inflation als Wertspeicher. Und dafür ist Bitcoin vorhanden. Und das fand ich halt eben so interessant, wenn man die beiden Sachen anschaut. Und genau, das würde ich jetzt mal so als Rundumschlag erstmal mitnehmen. Sehr gut. Das war jetzt praktisch schon dein Vater. Jetzt muss ich mir eine andere Abschlussfrage ausdecken.

[01:01:21] Um nochmal den Kreis zu schließen hinsichtlich der Präsidentschaftskandidatin. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass sie tatsächlich die Kandidatur gewinnt? Also ist das so eine 2% Chance oder hat sie schon realistische Aussichten darauf, dann zumindest Teil der Regierung zu sein? Das Schwierige ist, dass die erst die richtige Wahlkampfzeit beginnt erst jetzt Ende März oder hat begonnen, glaube ich, letzte Woche. Das ist sehr, sehr eng bei denen gefasst. Aber sie selbst sagt, dass sie wahrscheinlich hohe Chancen hat,

[01:01:51] in das Parlament selbst reinzukommen. Ich glaube, es sind 51 Sitze dort selbst. Da braucht sie gar nicht so viele Stimmen, um reinzukommen. Da schätzt sie sich ziemlich gut ein. Dann ist aber natürlich so bei denen, dass sie dann auch so eine Art Koalition bilden müssen und dann nachher zu gucken, wer wird die Präsident oder Präsidentin. Wahrscheinlich ist es, denke ich jetzt mal so, dass die Präsidentin wird sie wahrscheinlich nicht werden. Aber mit ihrem erstes Mal, die Kandidatur zum ersten Mal, sie ist sehr jung, das erste Mal da reinzukommen, wäre natürlich schon mal genial, weil dann hätte sie ja schon mal

[01:02:20] da was zu sagen möglicherweise und vielleicht dann bei der nächsten Wahl dann möglicherweise näher zu kommen, weil ich glaube, wenn ich es richtig im Kopf habe, dass das Parlament ziemlich alt ist schon und dass da also viele etwas ältere Personen drin sind, dass eben dann jüngere Menschen nachkommen sollten und da wäre sie natürlich die perfekte Variante dafür. Das heißt also, die Wahrscheinlichkeit, dass sie es wird,

[01:02:50] vorwärts zu bringen, weil ein Ding, um das mal ein Fazit jetzt zu machen vielleicht, war noch eben eine große Frage, wo es denn für Surinam hingehen soll am Ende, weil Surinam hat jetzt eben keine, wie wir jetzt gelernt haben, keine großartige Wirtschaft. Sie haben Inflationsproblem, sie haben das Problem, dass viele gebildete Menschen nach Niederlande wieder gehen, das heißt, die Jugend geht auch wieder weg und drittens ist natürlich der Tourismus auch nicht so richtig vorhanden und dann ist natürlich die Frage, was ist denn das, was Surinam nachher ausmacht?

[01:03:20] Also jedes Land hat ja irgendwie so einen eigenen Alleinstellungsmerkmal, entweder jetzt wie El Salvador, die es jetzt geschafft haben, vielleicht den Tourismus wieder anzukurbeln durch Bitcoin und durch das Thema, dass die Kriminalität gesunken ist. Dadurch sind sie wieder auf die Landkarte gekommen. Dann hast du andere Länder, wie jetzt, keine Ahnung, Indien, die es geschafft haben, eine ganz große IT-Branche aufzubauen, weil dort junge Menschen eingegliedert wurden, die zum Beispiel bei Google CEO geworden sind etc. Aber was mit Surinam, das ist halt die große Frage, woran arbeiten die?

[01:03:49] Was ist so die langfristige Vision, wo sie hinwollen? Und da könnte natürlich Bitcoin eine Möglichkeit sein, da etwas zu bringen, einen Plan zu erstellen. Aber ich glaube, da sind wir alle am Ende von dieser Reise zurückgekommen, dass es ein wunderschönes Land ist, unfassbar nette Menschen sind. Aber die Frage ist, wo es hingeht am Ende. Und das ist halt so ein Ding, wo man nicht so wirklich weiß, was da jetzt passiert. Aber es ist spannend mal zu sehen, dass es einfach auch andere Länder auf diesem Planeten gibt, die andere Probleme haben, als das, wo wir uns teilweise hier die Köpfe einschlagen. Wo ich mir denke,

[01:04:20] ja und trotzdem funktioniert es und trotzdem haben die Menschen Spaß vor Ort und sie haben trotzdem Lust zu feiern und sie genießen die Landschaft. Und das Beste war nicht immer noch unseren Sandro, das war unser Guide im Dschungel. Wenn du mit ihm darüber gesprochen hast, wie er aufgewachsen ist, dann habe ich gemeint, ich bin in diesem Regenwald aufgewachsen und dann hat er, die Augen haben geleuchtet, er sagt, das ist mein Leben. Ich liebe das hier, die Menschen das zu zeigen, wie mein Land aussieht und daraus aufzubauen, das wäre natürlich genial. Aber ob das funktioniert, ich hoffe es oder ob Bitcoin deine Möglichkeit ist, werden wir dann sehen,

[01:04:50] wenn es soweit ist. Und vielleicht geht es voran, aber ich glaube nicht, dass Surin am Möchle, weil es das nächste in El Salvador wird, wo es jetzt wirklich ganz, ganz groß wird erstmal. Sehr schön. Dieses zweite Fazit lassen wir einfach genauso stehen, würde ich sagen. habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Vielen Dank fürs Teilen deiner Erkenntnisse. Wäre zu wünschen, dass es sich tatsächlich in die Richtung entwickelt, wie wir es uns im Endeffekt erhoffen, dass das Land beginnt zu florieren, dass sie irgendwie schaffen, eben das Ölfeld

[01:05:19] zu nutzen, um möglicherweise voranzukommen wirtschaftlich. Und wenn sie das kombinieren mit Bitcoin, ist es sicherlich nicht die schlechteste Idee. Genau. Sehr schön. Dann hören wir es nächste Woche und das war es für mich. von mir auch. Dann bis nächste Woche. Ciao. Ciao. Außerdem geht natürlich auch diese Woche wieder ein großes Dankeschön an unsere Patreons. Nico, Markus, Bernd, Stefan, Iachti74 und Royal Target.

[01:05:48] Vielen Dank für eure Satoshi-Mitgliedschaft. BTC Benny, MM42, Hubsi, Enrico, Marius, Gregor, Steinpilzchen, KFIB und DarkoFFM. Vielen lieben Dank für eure Stammgast-Mitgliedschaft. Herr Mann, auch dir vielen Dank für deine selbst festgelegte Unterstützung mittels Patreon.